Windpocken in der Schwangerschaft: Gefahr erkennen!

Windpocken (Varizellen) sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird. Während sie bei Kindern meist harmlos verlaufen, können sie während der Schwangerschaft sowohl für die werdende Mutter als auch für das ungeborene Kind Risiken darstellen.

Wie werden Windpocken übertragen?

  • Tröpfcheninfektion: Über Husten, Niesen oder Sprechen.
  • Direkter Kontakt: Mit den Bläschen einer infizierten Person.
  • Ansteckungszeitraum: 1–2 Tage vor dem Auftreten des Hautausschlags bis zum Verkrusten der Bläschen.

Symptome bei Schwangeren

  • Fieber
  • Allgemeine Abgeschlagenheit
  • Juckender Hautausschlag (zunächst rote Flecken, dann Bläschen, später Verkrustungen)
  • Schwerere Verläufe möglich, z. B. Lungenentzündung (Varizellen-Pneumonie).

Gefahr für das ungeborene Kind

Frühschwangerschaft (1.–20. SSW):

  • Risiko für das kongenitale Varizellen-Syndrom: ca. 1–2 %.
  • Mögliche Folgen:
  • Hautnarben
  • Fehlbildungen an Armen, Beinen oder Organen
  • Wachstumsverzögerungen
  • Neurologische Schäden (z. B. Krampfanfälle).

Spätschwangerschaft (nach der 20. SSW):

  • Meist mildere Verläufe, da der Fötus durch mütterliche Antikörper geschützt ist.
  • Bei Infektion kurz vor der Geburt: Risiko für eine neonatale Varizelleninfektion, die lebensbedrohlich sein kann.

Diagnose bei Schwangeren

Blutuntersuchung:

  • VZV-IgG-Antikörper: Zeigen eine Immunität durch frühere Infektion oder Impfung an.
  • VZV-IgM-Antikörper: Hinweis auf eine akute Infektion.

Therapie bei einer Infektion in der Schwangerschaft

1.Bei Kontakt mit Windpocken (ohne Immunität):

  • Postexpositionelle Prophylaxe: Verabreichung von Varizella-Zoster-Immunglobulin (VZIG) innerhalb von 96 Stunden nach Kontakt, um die Infektionsschwere zu reduzieren.

2. Bei bestätigter Infektion:

  • Antivirale Therapie: Behandlung mit Aciclovir, vor allem bei schwerem Krankheitsverlauf oder Komplikationen.

3. Nach der Geburt (bei Infektion kurz vor der Entbindung):

  • Das Neugeborene erhält Immunglobulin und bei Bedarf Aciclovir, um eine schwere Infektion zu verhindern.

Vorbeugung

1. Immunitätsstatus prüfen:

  • Frauen mit Kinderwunsch sollten den Immunitätsstatus klären lassen.
  • Falls keine Immunität besteht, wird eine Impfung (2 Dosen) vor der Schwangerschaft empfohlen. Während der Schwangerschaft darf nicht geimpft werden.

2. Kontakt mit Infizierten vermeiden:

  • Insbesondere Schwangere ohne Immunität sollten engen Kontakt mit Personen, die Windpocken oder Gürtelrose haben, meiden.

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